15 Jahre russischsprachiger Hospizdienst: Am Lebensende Heimat fühlen

Das 15-jährige Bestehen des russischsprachigen Hospizdienstes der Malteser feierte das Team mit Kuchen und Musik.

Berlin. In ihrer letzten Lebensphase benötigen Menschen eine besondere Zuwendung und Begleitung. Doch was, wenn niemand ihre Sprache versteht, nur schlecht oder gar kein Deutsch spricht? Andere Kulturen haben andere Bräuche. Trotzdem sollen auch Menschen mit Migrationshintergrund die letzten Schritte auf ihrem Weg nicht allein gehen müssen. Seit 15 Jahren begleitet der russischsprachige Hospizdienst der Malteser in Berlin deshalb Schwerkranke und Sterbende in ihrer Muttersprache. Bei einer kleinen Feier haben sich 30 Ehrenamtliche und Netzwerkpartner am Freitag, 20. September, auch daran erinnert, wie alles angefangen hat.

Dass es Bedarf für ein russischsprachiges Angebot für Sterbende in der Großstadt gibt, erkannte vor 15 Jahren zunächst Uwe Müller. Als Leiter der Kirchlichen Telefonseelsorge Berlin, der auch die russischsprachige Telefonseelsorge „Doweria“ angeschlossen ist, beobachtete er, dass immer mehr Berliner mit russischen Wurzeln anriefen, die Unterstützung in der letzten Lebensphase ihres Angehörigen suchten. Die ehrenamtlichen Telefonseelsorger merkten, dass es nicht ausreicht, ihnen nur am Telefon zuzuhören. Müller wurde aktiv und bat den Hospiz- und Palliativverband Berlin um Unterstützung, einen eigenständigen russischsprachigen Hospizdienst auf ehrenamtlicher Basis in Berlin zu etablieren. Der Malteser Hilfsdienst in Berlin übernahm diese Aufgabe und baute gemeinsam mit der engagierten Koordinatorin Tamara Maier erfolgreich ein solches Netzwerk auf: Im Jahr 2004 starteten die Angebote des russischen Hospizdienstes.

Zu dessen Team gehören heute 14 Ehrenamtler. Weitere sieben kommen bis zum Jahresende hinzu und werden zurzeit von den Maltesern auf ihre Aufgabe vorbereitet. Für ihren großartigen Einsatz dankte Diözesanoberin Carmen Ripoll den Helferinnen und Helfern des Hospizdienstes bei den Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen. Sie würdigte auch den großen Einsatz von Tamara Maier, die bis heute 37 Ehrenamtliche gefunden und geschult hat. Vier der Ehrenamtler bekamen für ihr langjähriges Engagement die Malteser Verdienstmedaille in Silber überreicht.