Abschied von Quincy: Erster Besuchshund der Malteser ist gestorben

Reiner Stolpe hat mit seinem Labrador-Rüden Quincy vor fünf Jahren den Besuchshundedienst der Malteser in Berlin aufgebaut.

Berlin. 14 Jahre wurde der Labrador alt und Quincy hat in seiner Karriere als Besuchshund beim Malteser Hilfsdienst viele ältere Menschen in ihrem Zuhause und in Senioreneinrichtungen begleitet. Bereits im Sommer ist der Vierbeiner gestorben. Sein Herrchen, der Leiter des Malteser-Besuchshundedienstes, Reiner Stolpe trauert.  

„Quincy war für uns wie ein Familienmitglied und er war der allererste Besuchshund der Malteser“, sagt sein Herrchen. Vor acht Jahren hatte der Vierbeiner seinen ersten Einsatz als Besuchshund – damals besuchte Stolpe mit seinem Labrador Bewohner in einem Seniorenheim. Der Hund brachte Abwechslung in ihren Alltag und hatte eine besondere Wirkung auf die Bewohner: Er öffnete ihre Herzen.

Tierischer Pionier

Weil Reiner Stolpe den großen Bedarf erkannte, gründete er vor fünf Jahren den Besuchshundedienst beim Malteser Hilfsdienst - mit Quincy als tierischem Pionier. „Hunde vermitteln, beruhigen und kommunizieren so wie kein Mensch es kann. Sie können positiv auf psychische und physische Erkrankungen wirken.“

Als ausgebildeter Blindenführhund brachte Quincy alle Voraussetzungen für seinen Job mit: „Quincy war ein Menschenfreund: freundlich, geduldig und konzentrationsfähig“, erzählt sein Besitzer. Er freute sich jedes Mal, wenn ihm sein Herrchen die Leine für den Besuch bei einer alten Dame im Rollstuhl und einem älteren Ehepaar anlegte.

Am 1. Juli starb Quincy nach einer schweren Erkrankung. „Er hat ein stolzes Alter erreicht“, sagt sein Besitzer. Doch der Labrador hat mehr als ein Hundeleben hinterlassen: Der Malteser Besuchshundedienst ist inzwischen das größte Angebot in Berlin.

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Neue Ehrenamtler im Besuchshunde-Team

Der Malteser Hilfsdienst Berlin bildet seit fünf Jahren Besuchshundeteams aus und zählt inzwischen 110 Mitglieder. Finanziert wird die Arbeit durch Spenden.

65 Frauchen und Herrchen gehen ehrenamtlich in Pflegeheime, Kinder- und Behinderteneinrichtungen, Justizvollzugsanstalten und in die Wohnungen Alleinstehender.

Insgesamt 45 Stunden dauert die Ausbildung. Es gibt Trainingseinheiten mit dem Hund, aber auch spezielle Schulungen für die Halter in Erster Hilfe am Hund oder im Umgang mit Demenzkranken.

14 neue Ehrenamtler haben im Oktober ihre Urkunden erhalten.