B.Z. zeichnet zehn Helden der Hauptstadt aus. Sie stehen hier stellvertretend für die vielen Menschen, die anderen helfen.
Es könnte die junge Frau sein, die regelmäßig ihre Nachbarin besucht. Es könnte die ältere Dame sein, die sie immer wieder auf dem Schulhof ihrer Kinder treffen. Vielleicht ist es ein Freund, der bei der Feuerwehr arbeitet, ihr Firmenkollege, der abends in der Bahnhofsmission Essen verteilt. Die Chance ist jedenfalls groß, dass ihnen heute schon mehreren Menschen begegnet sind, die sich in Berlin ehrenamtlich engagieren.
Mehr als jeder dritte macht das mittlerweile, über eine Million Menschen in unserer Stadt. Zehn von ihnen waren am Mittwoch bei der B.Z. zu Besuch. Zur Feier unserer Ehrenamtsaktion „Berliner Helden“, in der wir seit zehn Jahren die engagierten Berliner in den Mittelpunkt stellen.
„Toll, dass eine Zeitung auch über die guten Seiten der Stadt schreibt“, lobte Berlins Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Schirmherrin der Preisverleihung, Sawsan Chebli (41, SPD), in ihrer Dankesrede.
Doch im Mittelpunkt standen gestern die Helfer. Stellvertretend für alle freiwillig aktiven Berliner hat die B.Z.-Jury zehn Helfer aus über 100 Vorschlägen unserer Leser ausgewählt. Um Danke zu sagen: dafür, dass sie ihre Freizeit opfern, dass sie viele Probleme lösen und das alles ohne dafür bezahlt zu werden.
„In unserer Stadt würde vieles ohne Sie alle nicht funktionieren“, dankte B.Z.-Chefredakteurin Miriam Krekel den zehn Heldinnen und Helden, „sie machen Dinge möglich und kümmern sich.“
Mit dabei waren:
►Amelie (26) vom Projekt U 25
►Ines Mahnkopf-Amine (70) von der Rettungshundestaffel Berlin
►Srour Alsrour (30) vom Nachbarschaftsgarten in Kreuzberg
►Hospizhelfer Leonid Khayet (72)
►Nikoline Hansen (61), die gegen Judenhass kämpft
►Anastasia Barner (20), die sich gegen Mobbing engagiert
►Karl-Heinz Schülke (74) kocht für Süchtige in einem Café
►Wolfgang Heinlein (70), der bei der Telefonseelsorge arbeitet
Und damit das Engagement nicht immer gratis ist, gab es von der Firma lekker Energie für jeden der Zehn eine Spende über 1000 Euro für das jeweilige Projekt.
Es ist ein kleines Dankeschön. Wichtiger ist, dass wir jeden Tag danke sagen: den Fußballtrainern, Hospizhelfern und Lesepaten in unserer Stadt.
„Denn unsere Demokratie lebt vom Engagement und von den Menschen, die sich jeden Tag einbringen“, so Sawsan Chebli in ihrer Rede an die Engagierten.
Nur 30 Sekunden reichen aus, um ein ganzes Leben zu retten
Die VKS, der Verein für Knochenmark- und Stammzellenspenden, und die B.Z. hatten am Mittwoch zur Typisierung in die Apotheke in der Axel-Springer-Passage geladen.
111 Kollegen nutzten die Chance um sich typisieren zu lassen. Dazu reichte eine Wangenschleimhaut-Abstrich per Wattestäbchen, je 30 Sekunden pro Seite.
Unter den Freiwilligen war auch B.Z.-Redakteur Oliver Knaack (50). „Meinem Vater wurde letztes Jahr defektes Knochenmark diagnostiziert. Er musste alle zweieinhalb Wochen zur Bluttransfusion. Sein Leben wurde durch eine Knochenmarkspende gerettet. Ich wollte mich seitdem immer schon mal typisieren lassen.“
Auch Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, ließ sich registrieren: „Wenn ich dazu beitragen kann, Leben zu retten, bin ich dabei. Ich will ein gutes Vorbild sein“, sagte er.
Endspurt im #Farbenbekennen-Award
Zum zweiten Mal werden Geflüchtete mit Gründergeist ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Die drei Nominierten:
► Ramy Al-Asheq (30) aus Syrien ist Gründer des interkulturellen Online-Magazins „Fann“. Seit 2017 haben fast 130 Autoren für ihn geschrieben, sowohl auf Deutsch als auch Arabisch.
► Beslan Kabartai (28) gründete als Student eine Kleinkäserei in Syrien. 2012 musste er sein Geschäft wegen des Krieges aufgeben, gründete es jetzt hier neu.
► Anab Mohamud aus Somalia kämpft für die gesundheitliche Aufklärung geflüchteter Frauen, bietet Workshops zu Familienplanung, Verhütung etc.
Bis zum 13. November kann man im Internet unter farbenbekennen.de abstimmen.