Masken für die Berliner: Weil Nähe(n) zählt

Inzwischen gut geübt im Maskennähen: Geflüchtete und Integrationslotsen bekommen das Material für die Masken zu sich nach Hause geschickt.

Berlin. Der Malteser Hilfsdienst unterstützt mit einem besonderen Integrationsprojekt, Berlinerinnen und Berliner, die noch keine eigene Behelfsmaske besitzen. Seit Beginn der Pandemie näht eine Gruppe geflüchteter Frauen gemeinsam mit ehrenamtlichen Integrationslotsinnen der Malteser sogenannte Behelfs-Mund-Nasen-Masken, die die Gefahr verringern, dass der Corona-Virus-Erreger weitergetragen wird. Die Nachfrage ist auch deswegen groß, weil seit dieser Woche in Berlin eine Maskenpflicht in Bus und Bahn gilt. Insgesamt 632 Masken haben die Frauen bislang genäht und an Senioreneinrichtungen, Unterkünfte für Geflüchtete, Behindertenwerkstätten und Suppenküchen gespendet.

Die Behelfsmasken entstehen in Kooperation mit dem sozialen Modelabel „Suere – Fashion with a mission“, deren Gründerin, Annett Kaplow selbst Integrationslotsin ist und das Nähen der Behelfsmasken mitinitiiert hat. Die 16 ehrenamtlichen Integrationslotsinnen und fünf geflüchteten Frauen nähen jede für sich von zu Hause aus, räumlich getrennt nach Videoanleitung und bekommen Material zugeschickt. „Das Masken-Nähprojekt ist deshalb besonders, weil sich geflüchtete Frauen und solche, die schon länger in Berlin leben, trotz Kontaktverbot über soziale Netzwerke austauschen können und gemeinsam einen gesellschaftlichen Beitrag leisten“, sagt Anne Langhorst, Diözesanreferentin Integrationsdienste.  Für viele Geflüchtete fallen derzeit Kontakte weg, weil Sprachkurse oder Veranstaltungen ausfallen. Vor der Corona-Pandemie kam die Gruppe in der „Nähstube“ in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete am Rohrdamm in Berlin-Spandau zusammen.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Gruppe ihr Angebot an die aktuellen Bedürfnisse angepasst. „Die Geflüchteten wollen den Berlinerinnen und Berlinern etwas zurückgeben und denjenigen helfen, die noch keine Maske haben oder sich nicht leisten können“, sagt Langhorst. Geld für das ehrenamtliche Engagement bekommen die Frauen nicht. Stoffe und Materialkosten finanzieren sich über das bereits bestehende Malteser Integrationslotsenprojekt. Das Programm wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Auch der Rotary Club Berlin unterstützt seit vielen Jahren das Begegnungsprojekt „Nähstube“. 

Wer unsere Nähstube unterstützen möchte, den bitten wir um eine Spende auf folgendes Konto: Malteser Hilfsdienst e.V. IBAN: DE 1037 0601 2012 0120 0012 S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7 Stichwort: „Corona-Hilfe“ oder online: www.malteser.de 

Wer für sich und andere die Behelfsmaske selber nähen möchte, findet hier die Videoanleitung dazu.